Rauminstallation "Lichtharfe" von Elke Maier
»Ich denke künstlerische Gestalt als eine Bewegung, die sich in dieser Architektur manifestiert und diese vollkommen durchdringt; die innerhalb der architektonischen Grenzen ein Raumkontinuum erzeugt, das weit über diese hinausweist: das innerhalb des begrenzten, gebauten Raumes einen unendlichen »Raum aufspannt, eine Vision, die Wände zu durchdringen und Grenzen zu sprengen vermag.« — Elke Maier
Für das Atrium der Wohnanlage in Absam entwickelte Elke Maier eine Rauminstallation, die sich in ihrer Struktur spezifisch in die architektonischen Gegebenheiten vor Ort einfügt. Die »Lichtharfe« wird von der Künstlerin selbst als visuelle Skulptur bezeichnet und besteht aus unzähligen Fäden von feinster, weißer Nähseide, welche Maier manuell über mehrere Wochen im Atrium zur Installation gezogen und gesponnen hat. Die Nähseide ist in ihrer Materialität hauchdünn und oszilliert je nach Lichteinfall zwischen Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit. Gleichzeitig evoziert die Vielzahl der weißen Fäden dementsprechend eine Vielzahl an Reflexionen, welche das Spektrum des einfallenden Sonnenlichts in seiner Gesamtheit reflektieren und infolge einen transluzenten Zwischenraum erschaffen, der sich durch die Interaktion mit Licht in seiner (Un-)Sichtbarkeit plötzlich jeglicher Materialität zu entziehen scheint, beinahe schon projiziert wirkt, und in seiner Formensprache an Lichtatmosphären in Kathedralen erinnert.
Für die Künstlerin gibt sich die Arbeit erst im Prozess zu erkennen: zum einen zwischen materieller Beschaffenheit und Lichtsituation, zum anderen in der Dependenz mit dem Betrachter, der je nach Blickwinkel und der Position im Atrium die Installation visuell immer wieder neu und verwandelt erfährt.
Absam - Elke Maier
Föhrenweg
6067 Absam